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Evolution vs. Erfindung
WholeVood Insights by Detlev Göpel ®

Smartphone, du bist so geil! Durch dich sehen wir die Welt mit neuen Augen. Du prägst heute unseren Alltag in einem Maß, das nicht einmal dein Erfinder vor gerade einmal 10 Jahren (iPhone, 2007) für möglich halten konnte. Für alles gibt es eine passende App. Im Vergleich zu dir sind wir Lebewesen die reinsten Schnecken. Du brauchst nur einen kleinen Li-Ion Akku und hin und wieder eine Steckdose mit Strom in der richtigen Spannung und Frequenz, und wir benötigen immer noch die gleiche Nahrung wie vor tausenden von Jahren.

Gestern ging in Berlin das neue DVB-T2 HD ans Netz. Unser Fernseher meldete sich nach dem Einschalten mit der Frage, ob er einen Sendersuchlauf durchführen solle. Wir mussten einige Male mit ‚OK‘ bestätigen, dann hatten wir 45 Sender im Empfang, alle in höchster HD-Auflösung, einfach mit einer kleinen Antenne aus der Luft geholt, schon bezahlt über die allgemeinen Rundfunkgebühren. Ich bin wirklich begeistert von dem Komfort, und ich nutze technischen Fortschritt wo immer es mir sinnvoll erscheint. Ich akzeptiere auch, dass Unternehmen, die mit ihren Erfindungen neue Märkte schaffen, gut daran verdienen. Sie müssen, um bei den elektronischen Beispielen zu bleiben, die zündende Idee haben, die Programme entwickeln und up to date halten, und die Hardware immer wieder entsprechend den aktuellen Gegebenheiten anpassen. Sie kennen jeden Schnipsel vom Programmcode, und jeden Chip bis in das allerletzte Detail.

Mit Lebewesen ist das anders. Bei allem Fortschritt, den die Medizin oder Ernährungswissenschaft hervorgebracht hat, dürfen wir eines nicht vergessen: Wir verstehen heute nur die ersten Bruchstücke über unsere Existenz. Keiner kann erklären, was Leben ist, oder was genau wertvoll ist an einem Apfel. Die ‚Bioreaktoren‘ von Lebewesen hatten Millionen Jahre Zeit, sich an das vorhandene Nahrungsangebot anzupassen, und niemand von uns wird es persönlich erleben, dass seine Gene sich geändert haben um von neu entwickelten Stoffen der vergangenen Jahrzehnte profitieren zu können. Wenn ich die Profitorientierung von Industrieunternehmen im obigen Beispiel akzeptieren kann, bin ich im Bereich von Ernährung und Medizin anderer Meinung:

Unabhängige Forschung im Bereich der Ernährung ist notwendig, aber chronisch unterfinanziert. Gelder werden vornehmlich dort eingesetzt, wo Patente winken, wo der Markt abgesichert werden kann, und sich die Investition früh auszahlt. Mit Anbau und Vermarktung von konventionell angebautem, ‚unveredeltem‘ Bio-Gemüse oder Getreide kann man nicht reich werden, also wird sich kaum jemand finden, der die Mittel bereitstellt, den gesundheitlichen Nutzen von WholeVood mit Forschungsdaten zu belegen. Das ist zwar verständlich aus Sicht der Nahrungsmittelkonzerne, geht aber an den Bedürfnissen von uns Menschen völlig vorbei. Wenn es dann doch gelingt, eine der größten Untersuchungen zur menschlichen Ernährung unabhängig zu finanzieren, und langjährig und mit großem Aufwand durchzuführen, dann werden die Ergebnisse angegriffen, kleingeredet oder totgeschwiegen. Mehr dazu von Dr. Colin Campbell in China Study und InterEssen.

De facto wissen wir auch heute noch erstaunlich wenig über die Verwertung von Lebensmitteln in unserem Körper, und über die Wechselwirkungen von tausenden von Stoffen und Spurenelementen. Leider zu wenig, um den Wert von natürlichen, vollständigen und weitgehend unbehandelten Lebensmitteln schwarz auf weiß zu belegen. Tierversuche zum Gewinn neuer Erkenntnisse über Ernährung lehne ich natürlich ab, aber die Nahrungsindustrie hat keine Skrupel, einen unserem Körper unbekannten Stoff nach dem anderen in Fertigprodukte zu mixen, um die Maschinentauglichkeit zu verbessern, den schlechten Geschmack zu übertünchen, die Haltbarkeit zu verlängern, und vor allem um die Produktkosten zu senken. Diese tot-prozessierte Nahrung wird dann direkt am Menschen ‚getestet‘, dessen Gesundheit sie offensichtlich nicht fördert. Solange nicht etwas als ‚krebserregend‘ erkannt wird, läuft das Geschäft. Fehlender Wert für die Gesundheit wird nicht als Mangel benannt.

Wie Michael Moss in seinem Buch Salt, Sugar, Fat ausführt, weckt ein Großteil der Fertigprodukte den ‚Geschmack auf mehr‘, und das normale Sättigungsgefühl wird ausgeschaltet. Dass dieser Effekt stimmt kann jedermann leicht selbst austesten, bzw. man weiß das längst, aber gibt sich dem Genuss hin mit einem ganzen Satz an Ausreden. Die Nahrungsindustrie hat erreicht, dass 80 Mio. Deutsche essen wie 100 Mio. Nach dem Verursacherprinzip müssten sie zahlen für die Behandlung der ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten.

In einer freien Gesellschaft habe ich das Recht, mich nach Lust und Laune zu betrinken, oder der Völlerei mit Junk Food zu frönen. Dieses Recht vertrete ich, und nehme es auch selbst in Anspruch. Gleichwohl würde ich persönlich es begrüßen, wenn alle Junk Food (ja, auch die vegane), wie auch Tabak und Alkoholika, nicht als Lebensmittel deklariert werden dürften, mit einem stark erhöhten Steuersatz beaufschlagt würden, nicht beworben werden und in ‚Familienpackungen‘ angeboten werden dürften, und in extra Abteilungen (oder besser in gesonderten Ladenlokalen) verkauft werden müssten.

Last not least: Menschen brauchen auch unterwegs ‚artgerechte‘ Ernährung. Wer eine Lizenz zum öffentlichen Verkauf von zubereiteten Mahlzeiten hat, egal ob Restaurant, Kantine, Imbiss-Stand, der sollte gesetzlich verpflichtet sein, mindestens 1 vollwertiges und rein pflanzliches Gericht anzubieten, zu einem Preis, der niedriger sein muss als der für ein vergleichbares Gericht mit tierischen Produkten.

Vereint Visionen Verwirklichen.

Bitte bleibt gesund!
Detlev

Quelle Bild „Smartphone“: iStock.com/martinwimmer
Quelle Bild „Neandertaler“: iStock.com/filadendron
(Version 1.0)

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